Medikamente gegen Haarausfall – Finasterid und Minoxidil

Männer wie auch Frauen produzieren männliche Hormone wie beispielsweise Testosteron, dass mit dem Enzym 5-Alpha-Reduktase reagieren kann. Hieraus entsteht letztendlich DHT (Dihydrotestosteron), welches hauptsächlich als Ursache für übermäßigen Haarverlust gesehen wird.

DHT blockiert die Aufnahme der Nährstoffe aus Vitaminen, Proteinen und Mineralien, die für kräftige Haarwurzeln benötigt werden. Dadurch verkürzen sich die Wachstumsphasen und die Ruhezeiten der Haarwurzeln verlängern sich. Darüber hinaus schrumpfen die Haarfollikel so weit, bis die Haare ausfallen.

Welche Wirkung kann Finasterid erzielen?

Dieser Prozess ist im Besonderen für Personen tragisch, die aus genetischer Veranlagung heraus eine Überproduktion von DHT aufweisen. Bei Finasterid handelt es sich um verschreibungspflichtiges Medikament, welches bewirkt, dass die Umwandlung von DHT blockiert wird.

Finasterid ist normalerweise so lange wirksam, wie es verabreicht wird. Es wurde beobachtet, dass nachgewachsene Haare eventuell im Zeitfenster von etwa 6 bis 12 Monaten wieder ausfallen, wenn Finasterid abgesetzt wird.

Resultate in Studien über Finasterid

Laut einer 5-jährigen US-amerikanischen Studie mit Männern, die unter leichtem/mittelstarkem Haarausfall leiden, wurde nachgewiesen, dass 52 Prozent der Probanden, die täglich Finasterid 1 Milligramm einnahmen, die Haare erneut nachwuchsen. Bei 46 Prozent der Männer konnte der Haarverlust gestoppt werden. Zum Abschluss der Studie gaben 45 Prozent der Probanden an, dass Finasterid zufriedenstellend gewirkt hat.

Nachteile bei der Behandlung mit Finasterid

Mögliche Nebenwirkungen von Finasterid, die auch Männer betreffen, sind zum Beispiel vergrößerte Brustdrüsen (Gynäkomastie), Depressionen und erektile Dysfunktion (Erektionsstörung).

Nennenswerte Nebenwirkungen treten laut Statistik jedoch nur bei etwas 4% der Anwendern auf.

Wie wirkt Minoxidil?

Bei Minoxidil handelt es sich um ein ‘Vasodilatator’ (gefäßerweiternd, erhöht den Blutfluss). Minoxidil kann vermehrten Haarausfall verringern wie auch den Haarwuchs ankurbeln, wenn es regelmäßig und dauerhaft angewendet wird. Das Medikament wird direkt auf der Kopfhaut einmassiert, ist frei verkäuflich und dient im Besonderen der Behandlung von ‘Alopecia areata’ (kreisrunder Haarausfall) und androgenetischer Alopezie.

Die Art der Wirkung von Minoxidil ist bisher nicht komplett erforscht, wird allerdings von Wissenschaftlern folgendermaßen verstanden: Bei Minoxidil handelt es sich um ein Stickoxid-Agonist, wodurch sich die erweiternde Eigenschaft auf Blutgefäße erklärt.

Des Weiteren wird durch Minoxidil ‘Guanylat Zyklase’ (ein Enzym) aktiviert, das mit der Blutgefäß-Erweiterung in Verbindung steht. Daraus ergibt sich für Wissenschaftler die Vermutung, dass die Haarwurzeln unter dieser Behandlung erneut damit beginnen kräftige Haare zu produzieren.

Resultate bei Anwendung von Minoxidil

Spricht der Patient auf Minoxidil an, lässt sich das beste Resultat nach etwa 12 Monaten beobachten. Erste positive Ergebnisse, wie beispielsweise die Stabilisierung androgenetischer Alopezie zeigen sich normalerweise bei Männern innerhalb von 6 bis 8 Wochen, bei Frauen etwa nach 8 bis 12 Wochen.

Minoxidil ist allerdings weniger wirksam, wenn der Kopf bereits größere kahle Bereiche aufweist. Offensichtlich lassen sich bei jüngeren Personen (18 bis circa 45 Jahre), im Stirnbereich sowie bei Männern, die eine tonsurähnliche Glatze besitzen mit Minoxidil bessere Resultate erzeugen.

Mögliche Nebenwirkungen von Minoxidil

Die häufigsten Nebenwirkungen von Minoxidil sind beispielsweise:

  • allgemeiner Juckreiz, da die Kopfhaut durch den Alkoholgehalt des Medikaments austrocknen kann (eventuell auch Schuppenbildung)
  • teilweise fallen zu Beginn mehr Haare aus; dies kann sich allerdings positiv auswirken, da anschließend kräftigere Haare nachwachsen
  • manche Personen zeigen eine Allergie auf den nichtaktiven Inhaltsstoff ‘Propylenglykol’
  • wird Minoxidil überdosiert, kann Hypotonie (niedriger Blutdruck) auftreten
  • weitere mögliche Gegenanzeigen können Herzrasen, Akne auf den behandelten Hautbereichen oder Kopfschmerzen sein.